Montag, 17. März 2014

Die Reale Müll-Verwaltung und ihre Folgen

Am 06.03.2014 bemerkte ein aufmerksamer Bürger - nennen wir ihn "Herrn Franzen" -, dass vor einem Haus in seiner Nachbarschaft sechs Plastiktüten mit Müll abgelegt worden waren.

Als der Müll dort sechs Tage später weiterhin ebenso die Aufmerksamkeit Herrn Franzens, wie auch diejenige mehrerer weiterer Nachbarn erregte, informierte er am 12.03.2014 den Bürgerservice über den Missstand. Sein Gesprächspartner am Telefon war ein Herr "Mahler-Lüdenbreit":
  • Franzen
    "Vor dem Haus Nummer sowieso in der XY-Straße stehen mehrere Müllsäcke."
  • Mahler-Lüdenbreit:
    "Das ist uns bekannt wir wurden schon mehrfach angerufen, allerdings liegen die Säcke nicht vor dem Haus sondern stehen auf der Baumscheibe."
  • Franzen:
    "Das stimmt, die sechs Säcke stehen auf der Baumscheibe, können Sie die Abholung veranlassen?"
  • Mahler-Lüdenbreit:
    "NEIN – Dafür sind wir nicht zuständig, selbiges ist Aufgabe des Gartenbauamtes."
  • Franzen:
    "Können Sie die Bürger verstehen die an diesem System der Nichtzuständigkeit verzweifeln?"
  • Mahler-Lüdenbreit:
    "Herr Franzen, Sie rufen ja öfter an, ich werde diese Angelegenheit weiterleiten."
  • Franzen:
    "Vielen Dank."

Die Namen der handelnden Personen habe ich geändert. Alles andere hat sich aber tatsächlich so zugetragen.

Aus diversen Gesprächen in der Vergangenheit ist mir bekannt, dass diese Real-Satire kein Einzelfall ist. Die Bürger rufen beim Bürgerservice bzw. bei der Leitstelle "Saubere Stadt" an und bekommen zur Antwort:
  • "WIR sind nicht zuständig!"

Für Außenstehende ist das vielleicht schwer nachvollziehbar. Es gibt "Runde Tische", eine Leitstelle "Saubere Stadt" und den "Bürger- und Ordnungsdienst". Alle "Runder Tisch"-Gespräche der Interessenvertretungen der Bürger mit den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung - alle Bemühungen der betroffenen Anwohner - verlaufen jedoch im Sande, solange die Anliegen der Bürger von den zuständigen Stellen erfolgreich ignoriert, oder - bestenfalls, um den Schein zu wahren - verwaltet werden: Sie werden verwiesen - von Amt zu Amt - und der Dreck bleibt weiterhin liegen.

Herr Franzen stellt in diesem Zusammenhang übrigens ausdrücklich klar, dass es sich immer nur um einige wenige verdreckte Stellen im Bereich sogenannter "destabilisierter Nachbarschaften" handelt.
Um das offensichtliche Problem mit der Zuständigkeit zu beheben, gab es im aktuellen Fall schon Überlegungen, die Säcke mit dem Müll von der Baumscheibe um etwa zwei bis drei Meter auf den Gehweg neben der Haustür des betreffenden Hauses zu verlegen ...

Ach ja - mal so nebenbei bemerkt: Am Samstag, 15.03.2014 lagen die Müllsäcke immer noch an besagter Stelle auf der Straße herum.

Aber vielleicht gibt es ja doch noch einen Hoffnungsschimmer. Unter Umständen könnte sich die Zuständigkeit nämlich dann ändern, wenn sich der Müllsack - wie so oft auch unter tatkräftiger Mithilfe der Möwen - öffnet und der Wind seinen Inhalt weiträumig in den umliegenden Straßen verteilt. Dann werden möglicherweise die Mitarbeiter der nun zuständigen Stelle dem Müll in mühsamer Feinarbeit mit der Müllzange zu Leibe rücken.

Derzeit sind es leider immer wieder die Bürger, die nach der Methode "Steter Tropfen höhlt den Stein" auf Verwahrlosungen aufmerksam machen "müssen" - und Herr Franzen stellt er sich einmal mehr die weiterhin unbeantwortete Frage, warum die Mitarbeiter des Bürger- und Ordnungsamts nicht wesentlich stärker eigenverantwortlich und unmittelbar tätig werden.

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