Donnerstag, 7. November 2013

Holger Strohm über die Folgen des Atomzeitalters

KenFM im Gespräch mit: Holger Strohm - Teil 1 (31.10.2013)

Ende Oktober /Anfang November 2013 führte Ken Jebsen (KenFM) ein Interview mit Holger Strohm, einem Urgestein der Anti-Atomkraft Bewegung. Darin spannt Herr Strohm einen weiten Bogen vom Beginn des Atomzeitalters in New Mexiko (USA) und den daraufhin folgenden Atombombenabwürfen über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki, von den Grundlagen für die Atomindustrie in Deutschland über den ersten weltweit bekannt gewordenen Super-GAU des Atomzeitalters im Atomkraftwerk "Tschernobyl" (26.04.1986, Ukraine) bis hin zum mehrfachen Super-GAU in der Atomkraftanlage "Fukushima-I" (Dai-ichi) in Japan am 11.03.2011.

Das zweiteilige Interview - insgesamt kommt es auf Spielfilmlänge - anzuschauen, nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, aber man bekommt dafür einen breiten Einblick in die Thematik, und erfährt, wie es überhaupt so weit kommen konnte, dass wir unsere eigene Sicherheit, Gesundheit und die Zukunft unserer Kinder, Enkel und Kindeskinder aufs Spiel setzen, indem wir die Atomindustrie seit Jahrzehnten mit zig-Milliarden subventionieren. Zu kritisieren wäre allerdings, dass Herr Jebsen seine Fragen anfangs immer so formuliert, als wäre Deutschland bereits aus der Nutzung der Atomenergie ausgestiegen. Dass aber nach dem Willen Bundesregierung unter Frau Merkel (CDU, CSU und FDP) neun Atomkraftwerke noch bis 2022 in Betrieb bleiben sollen, der Austieg damit also noch längst nicht vollzogen, geschweige denn umumkehrbar ist, stellt Herr Strohm leider erst zu einem späteren Zeitpunkt im Interview richtig.

Im Verlauf des Interviews spricht Herr Strohm auch über die Verwüstungen und radioaktiven Kontaminationen in den Uranabbaugebieten und die von den "Brennstäben" ausgehenden Gefahren - die selbst dann noch nicht gebannt sind, wenn die "abgebrannten Brennelemente" aus dem Atomreaktor entnommen werden und im Abklingbecken zwischengelagert werden(!) - und die Atommüllaufbereitung, sowie über die davon ausgehende, bis heute andauernde systematische radioaktive Kontamination der Meere.


KenFM im Gespräch mit: Holger Strohm - Teil 2 (02.11.2013)

Deutlich wird dabei ebenfalls, dass mit den aus unserem Atommüll hergestellten Waffen, mit ihren panzerbrechenden Hüllen aus Uran 238, weite Gebiete in den heutigen Kriegsgebieten radioaktiv kontaminiert wurden (und weiterhin werden!) - auch wenn es seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Japan zu keinen weiteren Angriffen mit Atombomben oder -sprengköpfen gekommen ist. Herr Strohm erklärt, dass der Uranmantel der Geschosse beim Einsatz Temperaturen von mehreren Tausend Grad Celsius ausgesetzt ist. Dabei entstehen radioaktive Nanopartikel, die von Wind und Regen verbreitet werden.

Über die Atmung und die Nahrung werden diese radioaktiven Substanzen von den Menschen inkorporiert und verrichten dort ihr zerstörerisches Werk - oftmals über längere Zeiträume. Menschen, die sich nach einem Angriff schon in Sicherheit wähnten, sterben so oftmals noch an den Spätfolgen des Einsatzes radioaktiver Waffen - oder an Unfällen im Zusammenhang mit dem Einsatz der sogenannten "friedlichen" Atomenergie zur Stromerzeugung.
  • Die Propaganda der Atomindustrie und ihrer politischen Handlanger, die friedliche Nutzung der Atomkraft sei CO2-frei und schütze daher das Klima - sei somit also umweltfreundlich - wird aufgrund der dadurch angerichteten, irreperablen Schäden ad absurdum geführt. Atomkraft ist weder friedlich, noch klima- und umweltschonend!

Die letzte Bundesregierung (CDU, CSU und FDP) hat beschlossen, dass Deuschland sich noch neun weitere Jahre an diesem - wie Herr Strohm es ausdrückt: '.. größten denkbaren Verbrechen an unseren Nachkommen.' - beteiligen wird. Dieser Beschluss war nur infolge der Billigung bzw. der Zustimmung seitens der Grünen und der SPD möglich. Dass der Atomausstieg und der Umbau der Energieversorgung in Deutschland auch schneller zu bewerkstelligen wäre, belegen mehrere von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in Auftrag gegebene Studien (BUND: Bis 2014, also bereits im nächsten Jahr!; Greenpeace: Bis 2015). Selbst eine Studie des - anti-atompolitisch eher unverdächtigen - Umweltbundesamtes (UBA) war im Mai 2011 zu dem Ergebnis gekommen, dass der Atomausstieg bis 2017 umsetzbar wäre ... - Dann wäre es immerhin in vier Jahren soweit gewesen (!) - wenn es den politischen Willen dazu gegeben hätte ...


Für die zügige Umsetzung der Energiewende

Ohne den ständigen Druck von der Straße wird sich daran auch bei einer Beteiligung der SPD an einer von der CDU geführten Großen Koalition nichts ändern.

Deshalb ruft ein breites Bündnis von NGOs für Samstag, den 30.11.2013, zu einer Demonstration in Berlin unter dem Motto "Energiewende retten – Sonne und Wind statt Fracking, Kohle und Atom!" auf.




(Quellen: KenFM, BUND, Greenpeace, UBA, .ausgestrahlt, Wikipedia )

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